Die Entwicklung der Sexpuppe ist oft schwer nachzuvollziehen, da es bis zum Internetzeitalter dauerte, bis viele Besitzer und Hersteller begannen, ihre Geschichten mit anderen zu teilen und herausfanden, dass es viele Gleichgesinnte gibt, die Puppen aus den verschiedensten Gründen mögen.
Bis etwa 1996 ähnelten Liebespuppen jedoch eher den aufblasbaren Puppen aus Sendungen wie „Only Fools and Horses“ als den realistischer aussehenden und sich realistischer anfühlenden Modellen, die heute weit verbreitet sind.
Diese Puppen sowie die in Japan beliebten, ähnlich erfolgreichen Dakimakura-Körperkissen sind bequem, aber oft unrealistisch, und es schien, als hätten Liebespuppen einen riesigen Sprung von eher unrealistischen Geschenken zu dem gemacht, was wir heute kennen.
Ein Hinweis auf den Grund dafür könnte in der Welt der Robotik und der Arbeit von Professor Masahiro Mori zu finden sein.
1970 veröffentlichte er ein Buch mit dem Titel Das Phänomen des Unheimlichen Tals (auf Japanisch Bukimi No Tani Genshō).
Das Konzept des Unheimlichen Tals besteht darin, dass Menschen bis zu einem bestimmten Punkt Objekte lieben, die zunehmend menschlich werden.
Wenn ein Objekt, ob sich bewegt oder nicht, zu menschlich wird, um abstrakt zu sein, aber nicht menschlich genug, um wirklich als authentisch angesehen zu werden, löst dies eine spürbar negative Reaktion aus.
Deshalb wirken Roboter, die wie Menschen aussehen, seltsamer und unangenehmer als abstraktere, zumindest bis der Roboter realistisch genug ist, um die kleineren Details nachzubilden.
Bei einer Liebespuppe, in die ein Besitzer viele seiner Gefühle und Emotionen projiziert, ist dies ein noch wichtigeres Detail, weshalb viele Hersteller warteten, bis sich Technologie und Design so weit verbessert hatten, dass eine Liebespuppe dieses Tal überwinden konnte.
Als die RealDoll und dann viele andere Hersteller und Schöpfer dieses Ziel erreichten, begann ein goldenes Zeitalter für Puppen und eine viel größere Akzeptanz der Rollen, die sie im Leben vieler Menschen spielen.
